Ob Smartphone, Laptop, Tablet, Handstaubsauger, Zahnbürste oder Akkubohrer – Geräte mit Batteriebetrieb finden sich überall im Haushalt, vor allem in der modernen digitalen Welt. Umso häufiger die Geräte in Benutzung sind, umso schneller versagt der Akku und eines Tages verringert sich die Laufzeit einer Ladung immens. Oftmals steht dann entweder ein Neukauf des kompletten Geräts an, oder mindestens der Kauf eines neuen Akkus.
Wir offenbaren heute 7 Wahrheiten über Akkus, die kaum einer kennt. Darunter sind auch Tipps, die Ihnen garantiert helfen werden, die Laufzeit Ihres Akkus zu verlängern und dadurch Geld zu sparen! Alle Hinweise gelten für moderne Lithium-Ionen-Akkus. Dieser Akku-Typ in fast jedem akkubetriebenen Haushaltsgerät verbaut sind, das in den letzten 10 Jahren auf den Markt kam. Bei älteren Geräten und andern Akku-Typen (Blei, Nickel, Gel) sind die folgenden Tipps nicht zu 100% zutreffend.
1. Zyklus
Moderne gute Akkus haben eine Lebensdauer von ungefähr 1000 Ladezyklen. Aber was ist ein Ladezyklus? Ein Ladezyklus steht für ein komplettes Auf- und Entladen des Akkus, d.h. das Verbrauchen der kompletten 100% der Ladestandsanzeige. Wenn ich also beispielsweise mein Handy morgens mit 100% vom Stromkabel abziehe und tagsüber 50% des Akkus verbrauche, nachts das Stromkabel zum Aufladen wieder anschließe und am nächsten Tag wieder 50% des Akkus verbrauche, war das nur ein einziger Ladezyklus, nämlich in der Summe 100%. Es müssen also zusammen 100% des Akkus verbraucht werden, erst dann wird ein Ladezyklus gewertet.
Wenn die Lebensdauer eines Akkus zuneige geht, also die 1000 Ladezyklen verbraucht sind, dann “stirbt” der Akku nicht von einem auf den anderen Tag, sondern er verliert langsam an Kapazität. D.h. über die Wochen hinweg wird er nach dem Laden immer weniger Stunden Strom liefern, die Nutzungszeit nach dem Laden wird immer kürzer. Der Ausfall des Akkus von einem Tag auf den anderen, dass plötzlich gar nichts mehr geht, tritt nur in Ausnahmefällen ein.
2. Entladen
Wie im obigen Beispiel beschrieben, ist es sinnvoll, den Akku auch dann schon wieder zum Aufladen anzuschließen, wenn er noch nicht vollständig entladen wurde. Man könnte abends mit dem erst zu 50% verbrauchtem Akku ja auch denken: “Ach, das reicht ja noch für morgen, ich muss nicht aufladen.” Dadurch käme man aber vermutlich am nächsten Tag sehr nahe an die 0% des Akku. Dieses vollständige Entladen ist nicht so schlimm, wenn es einmal passiert, es wird aber sehr problematisch, wenn es häufiger geschieht, beispielsweise jede Woche.
Vermeiden Sie also so oft es geht das Extrem der vollständigen Entladung. Aber verzweifeln Sie auch nicht, wenn es denn dann ausnahmsweise einmal passiert. Erst das häufige und ständige sowie vollständige Entladen wirkt sich negativ auf die Lebensdauer des Akkus aus. Wenn das Entladen auf Null Prozent aber zum Beispiel wirklich jeden Tag passiert, dann wird der Akku nicht lange leben. Das ist übrigens auch einen Rat, den Sie an die jüngere Generation in der Bekanntschaft und Verwandtschaft weitergeben können, denn davon wissen die meisten ganz sicher auch nichts.
3. Lagerung
Akkus sind sehr temperaturempfindlich, vor allem während Sie geladen werden. Es steht eigentlich immer in den Bedienungsanleitungen, aber es weiß kaum jemand: Den Akku bei Temperaturen von unter -5 Grad und über +35 Grad zu laden und zu belasten ist absolut zu vermeiden. Nun denkt man sich: “Wann kommen diese Temperaturen schon mal vor?” Das ist natürlich richtig. Es ist eine Seltenheit in Deutschland. Aber gerade Menschen, die das Handy im Auto dabei haben und dort gerne mal am Zigarettenanzünder aufladen oder das Handy liegt auf der Ablage in direkter Sonneneinstrahlung, da kommen selbst an einem Frühlingstag sehr schnell Temperaturen von +35 Grad zustande, und zwar direkt am Handygehäuse selbst. Diese Temperaturen gilt es generell zu vermeiden, aber besonders während des Ladevorgangs sollte die Handytemperatur nicht ausserhalb dieser Temperaturen (-5° bis +35°) liegen.
4. Qualität
Bei Akkus gilt das gute alte Prinzip: Qualität lohnt sich. Beim Kauf des Akkus Geld zu sparen und bei einem günstigen Drittanbieter und nicht beim Originalhersteller zu kaufen, zahlt sich nicht aus. Oftmals (natürlich nicht immer) sind diese günstigen Akkus von minderer Qualität, und das gleich doppelt: Die Lebensdauer ist kürzer und die 100% einer Ladung sind nicht die gleichen 100% eines Qualitätsakkus, der Akku läuft also deutlich schneller leer.
5. Prozentanzeige
Die so beliebte Prozentanzeige des Akkus, vor allem bei digitalen Geräten wie Handys und Tablets, welche uns eine bessere Einschätzung erlaubt, wie lange das Gerät wohl noch halten wird, ist leider nicht immer sehr zuverlässig. Vermutlich kennen viele den Moment, in dem die Akkuanzeige in kurzer Zeit plötzlich um viele Prozentpunkte fällt, obwohl das Gerät währenddessen nicht außergewöhnlich stark belastet wurde. Das liegt sozusagen daran, dass der Akku nicht gut zählen kann, er also die Fähigkeit, seine eigene Ladung in Prozentzahlen wiederzugeben, verloren hat.
Um dies zu verbessern, kann man den Akku einmal komplett entladen und dann komplett aufladen. D.h. die einmalige Ladung von 0% auf 100% ist hier entscheidend, um den Akku zu kalibirieren. Dadurch kann der Akku seine eigene aktuelle Kapazität besser einschätzen und in Prozentzahlen angeben. Da wird aber soeben gelernt haben, dass genau dies (das vollständige Entladen) nicht ratsam ist, bezogen auf die Lebensdauer, sollten Sie dies nur sehr selten (1 mal im Jahr) durchführen oder dann, wenn Sie merken, die Prozentanzeige des Akkus ist nicht korrekt.
6. Urlaub
Wenn es einmal einen längeren Zeitraum geben sollte, zu dem der Akku eines Geräts nicht genutzt wird (z. Bsp. im Urlaub), dann lagern Sie ihn kühl, und zwar keller-kühl. D.h. bei Temperaturen um die 10° Celsius. Doch nicht nur gemäßigte niedrige Temperaturen tun dem Akku bei Nichtnutzung gut, sondern es gibt auch Richtlinien für den Ladezustand, in dem der Akku in den “Urlaub geht”.
Wenn ein Akku gelagert wird, sollte er einen mittleren Ladezustand haben, 50-70%. Auf keinen Fall einen komplett entladenen Akku für längere Zeit lagern! Wenn der Akku dann aus dem Dornröschenschlaf aufgeweckt wird, reagiert er manchmal sehr träge. Das erste Aufladen des Akkus dauert dann besonders lange und in den ersten Minuten ist manchmal gar nicht erkennbar, ob der Ladevorgang überhaupt läuft. Nicht selten denkt man dann: Der Akku ist kaputt. Wartet man aber 10-40 Minuten, so wacht der Akku auf und der Ladevorgang läuft wieder wie gewohnt. Es ist also etwas Geduld gefragt.
7. Pflege
Das Beste am Ende: Den unbekanntesten und wichtigsten Tipp haben wir uns natürlich für den Schluss aufgehoben! Die modernen Lithium-Ionen-Akkus lieben das Mittelmaß, den Durchschnitt, das Mittelfeld. Wenn Sie Ihrem Akku langfristig wirklich etwas Gutes tun wollen, dann halten Sie so oft es geht die Ladekapazität zwischen 30% und 80%. Das sind die Bereiche, in denen es dem Akku wirklich gut geht. Die Bereiche unter 30% und über 80% sind nicht per se wirklich schlimm, der Akku kann das. Aber wenn der Akku immer in diesem Mittelfeld bewegt wird, kommen Sie am Ende des Akkulebens anstatt der normalen 1000 Ladezyklen womöglich auf 1200 oder 1300 Ladezyklen – oder sogar noch mehr!
Für den Alltag bedeutet das also, wenn der Akku sich den 30% nähert, lieber bereits nachladen und ihn Richtung der 70% bringen, und dann das Aufladen wieder beenden. Und solange der Akku zwischen 100% und 80% ist, am besten noch nicht nachladen. Natürlich dürfen Sie Ihren Akku auch weiterhin bis zu 100% aufladen, dies schadet dem Gerät nicht. Die Lebensdauer kann nur eben zusätzlich durch diese Pflegemaßnahmen verlängert werden, wenn er so oft wie möglich im Bereich zwischen 30% und 80% genutzt wird.
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7 Wahrheiten über Akkus
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- Geschrieben von: akku-plus
- Kategorie: Tipps und Anleitungen
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