Viel Power zum Arbeiten und freie Monitorwahl – wer diese Kombi bei Apple kaufen will, greift zu einem Mac. Doch ist der Mac mini, der Mac Studio oder der Mac Pro die beste Wahl?
Das wichtigste Produkt bei Apple? Ist seit fast 18 Jahren das iPhone. Lange Zeit musste die Serie hinter den iMacs und MacBooks zurücktreten. Doch inzwischen gibt es wieder mehr Auswahl bei den Macs – von echt bezahlbar (Mac mini mit M4) bis autsch, ist der teuer (Mac Studio und Mac Pro mit M2 Ultra). Vor allem die Aufpreise für mehr Speicher oder schnellere Chips sind Apple-üblich deftig. Da lohnt es sich, genau hinzugucken.
Der Apple Mac Studio 2023 M2 Ultra lohnt sich nur für wenige User, für die meisten Mac-Fans ist schon das kleinere Modell mit M2 Max schnell genug. Wer sich am sehr deftigen Preis nicht stört, bekommt einen superschnellen Mac, der im Test Temporekord um Temporekord aufstellte – und dabei immer leise arbeitete. Auch beim Stromverbrauch hielt er sich sehr zurück. Der Mac Studio 2023 M2 Ultra ist teuer: Er kostet schon in der kleinsten Modellvariante über 4.000 Euro, die getestete Konfiguration mit 128 Gigabyte Arbeitsspeicher, 4 Terabyte SSD und 76 Grafikkernen sogar deutlich über 7.000 Euro (Stand: Februar 2025).
Platz 2 mit Toptempo: Mac Studio 2023 M2 Max
Der Apple Mac Studio 2023 M2 Max ist ein sehr kompakter und gleichzeitig sehr leistungsstarker Desktop-Computer, der nur wenig Platz auf dem Schreibtisch braucht. Die 2023er-Ausgabe legt im Vergleich zum Vorgänger noch einmal spürbar beim Tempo zu. Da reicht für die meisten User schon die kleinere Variante mit dem M2-Max-Prozessor. Eine weitere Verbesserung gegenüber dem Vorgänger: Das 2023er-Modell ist noch leiser. Geblieben sind die deftigen Preise: Los geht es rund 2.100 Euro, die getestete Konfiguration mit 64 Gigabyte Arbeitsspeicher, 2 Terabyte SSD und 38 Grafikkernen kostet etwa 3.500 Euro (Stand: Februar 2025).
Preistipp: Apple Mac mini M4 (2024)
Der Apple Mac mini M4 (2024) ist deutlich kleiner und deutlich schneller geworden. Schon das zweitkleinste Modell mit M4-Prozessor und einer SSD mit 512 GB ist richtig fix – und bleibt dabei sehr leise und supersparsam beim Stromverbrauch. Wirklich günstig ist der Mac mini aber nur in der kleinsten Variante (ab 630 Euro), die getestete Variante kostet etwa 830 Euro. Und wer viel Speicher oder viel Zubehör ordert, liegt schnell über 1.000 Euro (Stand der Preise: Februar 2025).
Tempo
Ein schneller Mac zahlt sich nicht nur im Büroalltag mit Office & Co. aus, sondern auch bei anderen Programmen, etwa zur Bildbearbeitung. Wie flott ein Mac tatsächlich arbeitet, ermitteln unterschiedliche Benchmarktests, die größtenteils automatisiert ablaufen. Hier setzt das COMPUTER BILD-Labor sowohl eigens programmierte Benchmarktools als auch Industriestandards ein. Diese überprüfen die Geschwindigkeit bei Office-Aufgaben ebenso wie bei der Foto-, Video- und 3D-Bearbeitung. Und natürlich prüft das Testlabor auch, wie schnell Spiele auf dem Mac laufen – mit 1920×1200 Bildpunkten und in 4K.
Ausstattung
Die eingebauten Komponenten nimmt das Labor genau unter die Lupe. Dabei zählen neben Typ und Ausführung der Bauteile auch die Aufrüstbarkeit und Erweiterungsmöglichkeiten. Auf dem Prüfstand stehen zum Beispiel die eingebaute SSD, der Arbeitsspeicher und die vorhandenen Anschlüsse. WLAN-Frequenz und Bluetooth-Version inspiziert die Redaktion ebenso wie Speicherkartenleser und Laufwerke.
Lautheit und Stromverbrauch
Spezialmikrofone messen in einem schallisolierten Raum das Betriebsgeräusch im normalen Arbeitsbetrieb und unter Volllast. Wer seinen Mac häufig nutzt, freut sich aber nicht nur über leise Lüfter, sondern auch über einen niedrigen Stromverbrauch. Diesen misst die Redaktion im laufenden Betrieb, im Stand-by-Modus und in ausgeschaltetem Zustand.
Mac mini, Mac Studio und Mac Pro
Aktuell baut Apple drei Mac-Modelle: Los geht es mit dem Mac mini, dem kleinsten und günstigsten Modell, dessen neuestes Modell Mac mini M4 (2024) gibt es ab etwa 630 Euro. Dann kommt der Mac Studio (ab etwa 2.100 Euro), genauso breit und tief wie der Mac mini, aber gut doppelt so hoch. Wichtigster Unterschied zum Mac mini sind die stärkeren Prozessoren: Der M2 Max im kleineren Modell hat vor allem mehr Grafikpower, im größeren Mac Studio (über 4.000 Euro) steckt der M2 Ultra, der aus zwei M2 Max besteht und so die Leistung verdoppeln kann, wenn die Software die vielen Prozessorkerne auch nutzt. Da sind vor allem Profi-Programme zur 3D-Animation oder zur Videobearbeitung wie Cinema 4D, Final Cut Pro oder Octane. Auf den M2 Ultra setzt auch der Mac Pro (ab etwa 7.700 Euro). Hier steckt der Power-Prozessor aber in einem deutlich größeren Gehäuse. Dadurch lassen sich bis zu sechs PCIe-Steckkarten einbauen. Die Steckplätze sind vor allem für Ton- und Videoprofis gedacht, die Spezialkarten, etwa mit Videobuchse im SDI-Standard, nutzen wollen. Zusätzliche Grafikkarten unterstützt der Mac Pro nicht.
Ein Mac, viele Bildschirme
Ein Vorteil des Macs gegenüber einem iMac oder MacBook: User haben freie Auswahl beim Bildschirm. Es muss also nicht unbedingt ein Apple Studio Display (Bild oben) oder ein Apple XDR Display sein, sondern kann auch ein günstiges 24-Zoll-Modell, ein 4K-Bildschirm oder ein Gaming-Monitor mit besonders hoher Bildwiederholrate werden. Und es lässt sich auch mehr als ein Bildschirm verbinden. Je nach Mac-Modell passen bis zu acht Monitore dran: Beim Mac mini M4 (2024) sind es maximal drei Monitore. An den Mac Studio mit M2 Max passen bis zu fünf Monitore, beim teureren Mac Studio mit M2 Ultra und beim Mac Pro sind sogar bis zu acht Bildschirme möglich. Per HDMI passen ein (Mac mini, Mac Studio) oder zwei (Mac Pro) Monitore dran, die restlichen können per USB-C angeschlossen werden. Es lassen sich auch ausschließlich USB-C-Monitore benutzen – so findet beispielsweise das Studio Display Anschluss.
Mehr Power mit Apple-Prozessoren
Seit Ende 2020 hat Apple alle Computer von Intel-Chips auf hauseigene Prozessoren umgestellt. Zunächst die kleineren 13-Zoll-Modelle von MacBook Air und MacBook Pro sowie den Mac mini. 2021 folgte der iMac 24 Zoll M1 2021 als komplett neuer All-in-One-PC. In den ersten Modellen steckt der M1 als Prozessor, später folgten die stärkeren Varianten M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra. Seit 2022 baut Apple die zweite Prozessorgeneration mit den Modellen M2, M2 Pro, M2 Max und M2 Ultra, seit Oktober 2023 die dritte Generation mit M3, M3 Pro und M3 Max. Die neueste Prozessorserie (M4) feierte ihren Einstand im iPad Pro (hier der Test des 13-Zoll-Modells), wird aktuell bei den Mac-Computern aber nur im kleinsten Modell, dem Mac mini M4 (2024), eingebaut. Der Mac Pro wurde im Juni 2023 als letzter PC von Apple umgestellt – von Intel-Chips auf einen M2-Ultra-Prozessor. Im Mac mini M4 (2024) kommen der M4 und der M4 Pro zum Einsatz. Der M4 bringt dabei vier schnelle und sechs besonders effiziente Rechenkerne mit. Zusätzlich stecken zehn Grafikkerne und 16 Rechenkerne für maschinelles Lernen im Prozessor. Der M4 Pro hat in der kleineren Variante zwölf Rechenkerne und 16 Grafikkerne, in der größeren 14 Rechenkerne und 20 Grafikkerne. Der M2 Max im Mac Studio 2023 hat zwölf Rechenkerne und bringt gleich 30 Grafikkerne mit, gegen Aufpreis sogar 38 Grafikkerne. Und beim M2 Ultra kommen zwei direkt miteinander verbundene M2 Max zum Einsatz. Hier rechnen 16 schnelle Rechenkerne, acht effiziente Rechenkerne, 32 Rechenkerne für maschinelles Lernen und bis zu 76 Grafikkerne. Damit legt Apple bei den besonders schnellen Prozessoren den Fokus klar auf die Grafikkerne – das Leistungsplus macht sich daher vor allem bei grafisch aufwendiger Software bemerkbar, etwa zur 3D-Animation, aber auch bei Spielen. Beim Mac Studio und Mac Pro wird Apple höchstwahrscheinlich die M3-Serie auslassen. Neue Modelle mit M4 dürften aber frühestens 2025 auf den Markt kommen.
Zocken mit dem Mac? Kein Problem!
Die meisten Gamer setzen eher auf Gaming-Laptops und Gaming-PCs mit Windows, aber auch mit einem Apple Mac lässt sich zocken. Wie flüssig, hängt vom Modell ab: Beim Mac mini M4 (2024) berechnete der getestete M4-Chip Spiele in Full HD (1920×1080 Pixel) mit 75 Bildern pro Sekunde flüssig, mit dem M4 Pro dürften aktuelle Spiele sogar in 4K (3840×2160 Pixel) ohne Ruckler laufen. Definitiv ruckelfrei in 4K zocken geht mit dem Mac Studio 2023 mit M2 Max greifen, denn der schaffte im Test im Schnitt 77 Bilder pro Sekunde in 4K. Noch mehr Grafikpower in Form eines Mac Studio oder Mac Pro mit M2 Ultra brauchen da nur User, die alle Grafikeinstellungen auf Maximum stellen möchten oder auf dem Apple XDR Display in 6K zocken wollen. Übrigens: Mit den neueren Betriebssystemversionen macOS Sonoma und macOS Sequoia können Spiele noch flüssiger laufen. Es bringt einen Game Mode mit, der dem gerade laufenden Spiel Priorität einräumt und damit verhindern soll, das andere Programme zu viel Leistung beanspruchen und so das Spiel ausbremsen. Die Auswahl an Spielen ist auf dem Mac zwar nicht so groß wie für Windows, aber viele große Anbieter bringen ihre Spiele auch für den Mac, darunter große Titel wie „Death Stranding Director’s Cut“.
Bitte immer passend kaufen
Beim Mac mini und Mac Studio lässt sich zwar der Bodendeckel abnehmen, doch ein Aufrüsten durch den Nutzer ist bei Apple nicht vorgesehen. Beim den meisten Modellen Arbeitsspeicher und SSD sind fest aufgelötet und lassen sich nicht nachträglich wechseln. Einige Modelle des Mac Studio und des Mac mini M4 (2024) kommen zwar mit einer austauschbaren SSD, doch die ist ein Spezialmodell ohne eigenen Speichercontroller – die SSD wird direkt über den Prozessor angesteuert. Dadurch sind Ersatz-SSDs im Handel kaum zu bekommen. Zudem ist das Öffnen des Gehäuse nur für versierte Techniker empfehlenswert. Daher sollten Käuferinnen und Käufer unbedingt vor dem Kauf überlegen, wie viel Speicher drinstecken soll, denn Apple langt bei den Aufpreisen kräftig zu. Im Zweifelsfall lieber mehr Arbeitsspeicher kaufen, denn die eingebaute SSD lässt sich zur Not mit einer externen SSD für mehr Tempo oder einer externen Festplatte für viel Platz ergänzen. Selbst beim sehr teuren Mac Pro beschränkt sich die Aufrüstmöglichkeit auf sechs Steckplätze für PCIe-Karten.
Tastatur und Maus kosten meist extra
Kleines Zuckerl beim sündhaft teuren Profimodell: Der Mac Pro kommt serienmäßig mit Tastatur und Maus, beim Mac mini und Mac Studio gibt es die nur gegen Aufpreis. Es lassen sich aber problemlos bereits vorhandene Eingabegeräte nutzen, am schnellsten finden die per USB oder Bluetooth Anschluss. Zudem bieten auch andere Hersteller an den Mac angepasste Eingabegeräte an, etwa Logitech mit der MX Keys for Mac.
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