Die Xiaomi Watch 2 Lite bietet für ihren Preis jede Menge Sensoren und Features, die überraschen – so eine Vielfalt sieht man sonst nur in deutlich teureren Produkten. Ein paar Einschränkungen gibt es hier allerdings. Aber zunächst zur Ausstattung: Mit an Board sind unter anderem GPS, ein Schrittzähler, eine EKG-Messung, ein Puls-Sensor, ein SpO2-Sensor (Blutsauerstoffmessung) sowie eine Schlafanalyse. Zudem ist die Xiaomi Watch 2 Lite wasserdicht.
Bei der Messung sollte man allerdings vorsichtig sein. Schrittgenauigkeit etwa, die wir im Test auch bewerten, ist erstklassig. Andere Messungen, zum Beispiel die Pulsmessung, hat teils aber mit deutlich voneinander abweichenden Ergebnissen zu kämpfen. Auch Bahnen beim Schwimmen erkennt die Uhr nicht ideal. Wer diese Messungen aber ohnehin eher als Spielerei sieht, wird sich daran wohl kaum stören – zumal andere Tracker in dieser Klasse die Sensoren in der Regel überhaupt nicht integriert haben.
Die Akkulaufzeit beträgt 11,7 Tage, und selbst mit aktiviertem GPS reduziert sich die Laufzeit nur unwesentlich auf glatte 11 Tage.
Runde Tracker-Ausstattung
Auch wenn ihr Name zunächst etwas anderes vermuten lassen würde: Die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite ist ein Fitnesstracker durch und durch. Diese Differenzierung ist erforderlich, da sie für eine Smartwatch wichtige Funktionen vermissen lässt oder sie nur in reduziertem Umfang anbieten kann.
So verbindet sich die Redmi Watch zwar über Bluetooth 5.0 mit dem Android-Handy oder dem iPhone und gibt Push-Benachrichtigungen wieder. Doch mobiles Bezahlen oder ein eigener Audio-Player mit Musikspeicher fehlen. Auch Mobilfunk ist nicht gegeben. Emoticons zeigt das Display zwar an, jedoch nur monochrom und sehr klein – Push-Nachrichten wurden uns im Test unter Android zudem teils doppelt zugestellt. Auch ein Always-On-Display, wie es bei smarten Uhren mittlerweile Standard geworden ist, gibt es hier nicht.
Apropos Display: Die Redmi Watch 2 Lite verfügt über einen in der Diagonale 1,55 Zoll (3,94 cm) großen Touchbildschirm, welcher trotz LC-Panel einen überraschend guten Kontrast erzeugt. Die Auflösung ist mit 320 x 360 Pixeln für die Größe passend.
Schade ist das Fehlen einer automatischen Helligkeitsregelung. Dementsprechend muss das Display bei starker Sonneneinstrahlung erst manuell heller gedreht werden, bevor sich Inhalte wieder ablesen lassen. Aktiviert wird das Display auch durch das Heben des Armes, gerade im Verhältnis zu modernen Smartwatches hat dies im Test mit 0,95 Sekunden aber spürbar zu lang gedauert – wünschenswert wären 0,6 Sekunden.
Zur Auswahl stehen beim Xiaomi-Tracker Gehäuse in den drei Farben Elfenbein, Schwarz und Blau, Armbänder gibt es zusätzlich in Rosa, Olivgrün und Braun. Wie für einen smarten Armcomputer üblich, lässt sich das Armband der Redmi Watch 2 Lite bei Bedarf austauschen. Seine Länge ist verstellbar und bewegt sich zwischen 124 und 190 Millimetern. Zu oft austauschen werden wir das Band aber sicher nicht wollen, denn der Vorgang gestaltet sich unheimlich schwer und ist nur mit einem gewissen Kraftakt der Finger zu bewerkstelligen. Das funktioniert beispielsweise bei der Apple Watch weitaus komfortabler.
Genaue Messung, durchdachte Bedienung(Teilweise)
Als Fitnesstracker ist die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite mit allerlei Sensoren und Messinstrumenten ausgestattet. Dazu zählen neben einem Schrittzähler und GPS auch Sensoren zur Messung der Pulsfrequenz und des Blutsauerstoffgehalts. Ein EKG, wie es beispielsweise die Fitbit Charge 5 erstellen kann, bietet der Xiaomi-Tracker nicht – für die Preisklasse ist das aber auch nicht zu erwarten.
Dafür lässt sich mit der Redmi Watch 2 Lite der Schlaf analysieren und in Tief- oder Leichtschlafphasen unterteilen. Zudem bietet sie Atemübungen, eine Dokumentation von Periodenzyklen (inklusive Erinnerungen) sowie eine Stressüberwachung. Abseits körperlicher Messungen lässt sich über den Tracker auch der Wetterbeicht abrufen sowie die Musik des verbundenen Smartphones steuern und ein Timer starten. Auch lassen sich unbegrenzt viele Wecker erstellen, und die Handykamera kann fernausgelöst werden. Ein elektronischer Kompass ist ebenfalls abrufbar.
Zum Tracken des Trainings stehen mit der Xiaomi Redmi Watch 2 Lite über 100 verschiedene Modi zur Auswahl. Neben dem Joggen und Fahrradfahren lässt sich so auch die Aktivität beim Seilspringen oder auf dem Crosstrainer bestimmen. Dank der Wasserbeständigkeit bis 50 Meter Tiefe können Nutzer auch das Schwimmtraining aufzeichnen. Zumindest Gehen und Laufen registriert der Tracker über eine automatische Sporterkennung.
Das Ansteuern der Funktionen wie auch die allgemeine Bedienung geht hier sehr gut von der Hand. Der Bildaufbau ist flüssig, die Reaktion zuverlässig und die Menüs nachvollziehbar strukturiert. Auch alle relevanten Metriken sind klar dargestellt, obgleich der riesige Avatar für unseren Geschmack gerne etwas weniger Bildschirmfläche einnehmen dürfte.
Im Praxistest besticht die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite insbesondere durch ihre hohe Messgenauigkeit. So belief sich die mittlere Schrittzahlgenauigkeit unseres Testgerätes auf beeindruckende 99,5 Prozent, wobei Messwerte lediglich um 0,1 Prozentpunkte schwankten. Da können selbst einige kostspieligere Alternativen wie die Fitbit Inspire HR nicht mithalten.
Im Praxistest besticht die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite insbesondere durch ihre hohe Messgenauigkeit. So belief sich die mittlere Schrittzahlgenauigkeit unseres Testgerätes auf beeindruckende 99,5 Prozent, wobei Messwerte lediglich um 0,1 Prozentpunkte schwankten. Da können selbst einige kostspieligere Alternativen wie die Fitbit Inspire HR nicht mithalten.
Anders sah es dagegen beispielsweise beim Bahnschwimmen aus. Hier lag der Tracker teils stark daneben und registrierte nur 60 statt 80 Bahnen. Auch bei der Pulsmessung war die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite im Test nicht immer glaubwürdig und schwankte teils unrealistisch oder nahm viel zu hohe Werte an – 170 BPM beim Yoga sind doch etwas übertrieben.
Akkulaufzeit: Tracking für über 10 Tage
Anders als bei Smartwatches ist es für Fitnesstracker nicht unüblich, dass ihre Akkus Laufzeiten von mehreren Tagen oder sogar Wochen erlauben. Gleiches gilt auch für die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite.
Die Herstellerangabe von 10 Tagen übertrifft unsere Praxiserfahrung dabei sogar um 1,7 Tage und reiht sich mit 11,7 Tagen im vorderen Mittelfeld unserer Bestenliste ein – Modelle wie die Withings Steel HR hielten sogar über drei Wochen durch.
Gemessen haben wir die Laufzeit bei mittlerer Displayhelligkeit und ohne GPS. Wird die Dauerortung aktiviert, reduziert sich die Akkulaufzeit erfreulich wenig auf glatte 11 Tage.
Fazit:
Bereits für deutlich unter 100 Euro erhältlich, richtet sich die Xiaomi Redmi Watch 2 Lite wider Erwarten nicht nur an Einsteiger. Ihr großer Funktionsumfang inklusive Blutsauerstoffmessung und Schlafanalyse gefällt und lässt nur einzelne Tracking-Funktionen wie ein EKG vermissen. Das 1,55 Zoll große LC-Display stellt Inhalte selbst bei Sonnenlicht lesbar dar, seine Helligkeit muss jedoch manuell reguliert werden. Beeindruckt zeigten sich unsere Tester von der Genauigkeit des Schritte-Trackings, gleichzeitig lag die Redmi Watch 2 etwa beim Bahnschwimmen aber teils weit daneben. Für alle Einsatzgebiete ist sie damit zwar nicht geeignet, doch als klassischer Fitnesstracker macht das China-Gerät wenig falsch.
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